KINO - OLD DOGS - DADDY OR DEAL



wj Aurich. Wenn zwei Top-Stars wie John Travolta und Robin Williams an einer Komödie mitwirken, sollte man eigentlich denken, dass sich daraus ein guter „Deal“, sprich: ein sicheres Geschäft entwickelt. Old Dogs – Daddy or Deal“ von Regisseur Walt Becker kommt allerdings eher peinlich als lustig rüber.

Ausgangspunkt der Geschichte sind die seit ihren Kindheit eng befreundeten Kumpels Dan (Williams) und Charlie (Travolta). Beide verstehen sich so gut, dass sie auch beruflich gemeinsame Sache machen und eine Sport-Marketing-Agentur betreiben. Das Geschäft floriert prächtig, und alles scheint prima zu laufen, bis eines Tages Vicki (Kelly Preston) auf der Bildfläche erscheint. Die offenbart Dan, dass er der Vater ihrer sieben Jahre alten Zwillinge Emily (Ella Bleu Travolta) und Zach (Conner Rayburn) ist. Und das ist nicht die einzige Überraschung, die sie parat hält. Dummerweise hat Vicky als überzeugte Umweltaktivistin etwas über die Stränge geschlagen und muss infolge dessen für zwei Wochen ins Gefängnis. Dan, der zwischenzeitlich die Kinder betreuen soll, sieht sich komplett überfordert. In seiner Not wendet er sich an seinen Kumpel Charlie. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen sich Jung und Alt tatsächlich zusammen und finden einen Draht zueinander. Als Vicky aus der Haft entlassen wird, scheint sogar das traute Familienglück greifbar nahe zu sein. Da plötzlich bekommt die Agentur die Chance, einen lukrativen Millionen-Deal abzuschließen. Der einzige Haken an der Sache: Dan müsste für mindestens sechs Monate nach Tokio. Damit steht er vor der schwierigen Frage, ob er sich für die Karriere oder doch lieber für Kinder und Familie entscheiden soll... Der mit Abstand witzigste Aspekt dieser ansonsten von vorne bis hinten total missratenen Komödie ist der Titel.

Letztlich kann sich jeder leicht ausrechnen, für welche Option „Daddy“ Dan am Ende votieren wird. Während Regisseur Walt Becker das unweigerliche Happy End beinahe unerträglich rührselig und sentimental inszeniert hat, pflastert er den Weg dorthin mit infantilen Gags, die an Peinlichkeit kaum zu überbieten sind. Selbst Treffer in die Weichteile tun beim Hingucken mehr weh, als dass man darüber lachen könnte. Ohnehin ist es eine Schande, mit ansehen zu müssen, wie sich zwei ausgewiesen hochkarätige Schauspieler wie Robin Williams und John Travolta dauernd buchstäblich zum Affen machen müssen.

Kelly Preston und ihre Tochter Ella Bleu Travolta vermögen darstellerisch ebenfalls nicht sonderlich zu glänzen. Aber das müssen sie wahrscheinlich sowieso nicht. Immerhin wurden ihnen ihre Rollen von ihrem Ehegatten respektive Vater John Travolta vermittelt. Zumindest dieser „Daddy“ weiß inzwischen ziemlich genau, welche „Deals“ wirklich wichtig sind im Leben und wie sie eingefädelt werden.
(Ostfriesische Nachrichten, 16. Januar 2010, Trailer: Disney )