INTERVIEW mit Klaus Hoffmann

"Ich musste meinen eigenen Weg finden"
wj Aurich. Seine Debüt-Langspielplatte erschien 1975. Über 40 Jahre und mehr als 40 Alben später zählt Klaus Hoffmann heute zu den beständigsten Größen innerhalb der deutschen Liedermacher-Szene. Im März diesen Jahres feiert der gebürtige Berliner seinen 65. Geburtstag. In Rente gehen will er deswegen aber noch lange nicht. Anlässlich seiner aktuellen Tour stand Klaus Hoffmann im folgenden Interview Rede und Antwort.  

Frage: Wie würden Sie sich innerhalb der Liedermacher-Szene einordnen? 
Hoffmann: Anfangs war ich eine Art Sozius zwischen Reinhard Mey und Hannes Wader, dem ich bisweilen sogar die Gitarre nachgetragen habe. Die haben mich mitgeschleppt in die revolutionären Clubs in Berlin. Oft bin ich schnell wieder rausgeflogen, weil ich zu rebellisch war. Ich habe immer Gegenstandpunkte vertreten und ordentlich Kontra gegeben. Das empfand man in manchen linken Kreisen nicht unbedingt als politisch korrekt, weswegen ich häufig angeeckt bin. 

Frage: Sie haben sich eingehend mit dem Chansonier Jacques Brel beschäftigt. Woher rührt diese Faszination? 
Hoffmann: Da gab es einen Typen namens Danny Mezzasalma. Der leitete diverse Clubs, wo ich für fünfzehn Mark am Abend gesungen habe. Danny stammte ursprünglich aus Tunesien und war ausgesprochen frankophil. Der hat angefangen französische Chansons ins Deutsche zu übersetzen. Über ihn habe ich Léo Ferré, George Brassens, Charles Aznavour und eben Brel kennen gelernt. Und bei Brel bin ich irgendwie hängen geblieben, wohl auch weil das eine Art väterliches Vorbild für mich war. Mein Vater ist ja sehr früh verstorben. Darum war ich oft auf der Suche nach Männern, die sich gut darauf verstanden haben, alles, was sie kennen und wissen, einfach so rauszuknallen. 

Frage: War es nicht ein enormes Wagnis, Brel-Chansons auf Deutsch zu interpretieren?
Komplettes Interview im Sonntagsblatt vom 07. Februar 2016
Foto: Malene
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