INTERVIEW mit Carpendale
"Nicht immer nur den Trends nachtgelaufen"
Er ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten und prägendsten Persönlichkeiten in der deutschen Musikbranche. Im Sommer wird Howard Carpendale auf große Open Air Tour gehen und am 22. Juni 2025 mit seiner Band auf dem Mehrzweckgelände in Tannenhausen Station machen. Ein bisschen bedeutet das für ihn auch eine Rückkehr zu seinen Anfängen, wie er im nachfolgenden Interview verrät.
Frage: Einer Ihrer ersten Live-Auftritte in Deutschland war in Norddeich. Wie hat es Sie damals ausgerechnet an die ostfriesische Nordseeküste verschlagen?
Howard Carpendale: Wir kamen aus England und haben zunächst einen Monat in Düsseldorf gespielt. Anschließend hat unser Management uns nach Norddeich vermittelt. Da hat man zwar nicht unbedingt Rock'n'Roll erwartet. Aber die Leute kamen von überall her und sind viele Kilometer zu den Konzerten dort gefahren. Ich glaube, etwas Vergleichbares gab es damals nicht und gibt es wahrscheinlich bis heute nicht, vor allem wegen der Wirtin Meta. Das war eine ganz wilde Frau mit jeder Menge Energie. Die hat den Laden fast im Alleingang geschmissen.
Frage: Ohne Meta würde heute womöglich niemand in Deutschland Howard Carpendale kennen, haben Sie in einem Interview behauptet. Warum das?
Carpendale: Meta fragte mich irgendwann, ob ich eine Arbeitserlaubnis habe. Ich wusste gar nicht, dass ich so etwas brauche, weil ich die Gesetze nicht kannte. Uns Musiker hat das damals auch nicht großartig interessiert. Deshalb hat sie sich darum gekümmert. Ohne diese Arbeitserlaubnis hätte ich aber vielleicht nur ein paar Monate in Deutschland bleiben dürfen und das Land bald wieder verlassen müssen.
Frage Schlager gehörten zu dem Zeitpunkt noch nicht zu Ihrem Repertoire.
Ausführliches Interview in der Emder Zeitung vom 10. Mai 2025
Foto: Michael Boer