INTERVIEW mit Revolverheld

"In Spinnern steckt eine positive Kraft"
Schon seit der Schulzeit spielt Kris Hünecke zusammen mit Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn in einer Band. 2002 gesellte sich Johannes Strate hinzu. Daraus wurde mit „Revolverheld“ eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Rock- & Pop-Formationen der letzten Jahre. Im Zuge ihrer „Zimmer mit Blick“-Arena-Tour wird die Gruppe am 14. März 2019 in der Emder Nordseehalle Station machen. Aus diesem Anlass stand Kris Hünecke, der sich für einige der größten Hits von „Revolverheld“ mitverantwortlich zeichnet, im folgenden Interview Rede und Antwort.

Frage: Wie kam es zu dem Bandnamen „Revolverheld“?
Kris Hünecke: Wir wollten einen Namen, der die Leute anspricht. Und wir wollten von vornherein klarstellen, dass wir deutsche Texte schreiben. Das war 2002, als wir uns gegründet haben, keineswegs Usus. Es gab zwar ein paar Bands wie „Selig“ oder „Wir sind Helden“, die das zu dem Zeitpunkt schon gemacht haben. Aber die Hörgewohnheiten waren ganz andere als heute. Damals wurde noch über eine Radioquote für deutschsprachige Titel diskutiert. Das ist ja durchaus von Belang, wenn du die Texte auf einmal verstehst und direkte Assoziationen hast mit konkreten Worten und Bildern, weil du dich damit auseinandersetzt. Kaum jemandem würde hierzulande wahrscheinlich einfallen, die „Red Hot Chili Peppers“ danach zu fragen, warum sie sich nach einer roten scharfen Paprikafrucht benannt haben. Wenn du aber „Revolverheld“ hörst, denken die meisten automatisch an Western. Vielleicht fragen sich manche: „Okay, was ist denn das? Sind die jetzt Fans von Lucky Luke oder was?“ Aber du hast eben ein bestimmtes Bild vor Augen. Da spielt sich nicht alles hinter einer Milchglasscheibe ab.

Frage: Wie das bei englischen Texten oft der Fall ist?
Hünecke: Zumindest wäre das mit der Milchglasscheibe so, wenn wir englische Texte singen würden. Mein Lieblingsbeispiel in dem Zusammenhang ist „I love you“. Das kommt praktisch in jedem zweiten englischsprachigen Pop-Song vor, ohne dass sich jemand daran stören würde. In Deutschland hingegen scheint der Satz „Ich liebe dich“ ausschließlich im Schlager erlaubt zu sein.

Frage: Ein Satz wie „(Scheiß auf) Freunde bleiben“ reizt wiederum sehr nachzufragen, ob eine wahre Geschichte hinter dem Song steckt.
Ausführliches Interview im Sonntagsblatt vom 03. März 2019
Foto: Benedikt Schneemann