INTERVIEW mit Franke & Kuhnert
"Mord und Totschlag mit Wohlfühlfaktor"
Von wegen verschlafenes Küstennest. In den Büchern von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert entpuppt sich das vermeintlich beschauliche Neuharlingersiel jedenfalls regelmäßig als mörderisches Pflaster. Das ist auch in ihrem nunmehr achten Krimi um das ebenso ungewöhnliche wie liebenswerte Ermittler-Trio bestehend aus Dorfpolizist Rudi, Postbote Henner und Lehrerin Rosa nicht anders. Er trägt den Titel „Wenn Wattwürmer weinen“ und erscheint am 16. Februar. Aus diesem Anlass standen die Autorinnen im folgenden Interview Werner Jürgens Rede und Antwort.
Frage: Wie entstand überhaupt die Idee zu der Romanreihe?
Christiane Franke: Das ist beim Boßeln passiert. Wir sind beide Mitglieder im Krimiautorinnen-Verein „Mörderische Schwestern“. Mit denen haben wir uns Anfang 2012 zum Boßeln getroffen. Cornelia und ich, wir kannten uns damals zwar, aber nicht näher. Irgendwann meinte sie, unsere Gegend würde sich hervorragend für einen Krimi eignen.
Frage: Was hat Sie Frau Kuhnert als Hannoveranerin an Ostfriesland denn so besonders fasziniert?
Claudia Kuhnert: Vor allem das Lokalkolorit. Das fing schon damit an, dass wir beim Boßeln von einer Kreisliga-Mannschaft überholt wurden. Ich wusste auch nicht, dass dafür manchmal extra Straßen abgesperrt werden. Oder als ich von den Schlickrennen hörte. Da habe ich mich gar nicht wieder eingekriegt. Auch die Geschichte der ostfriesischen Häuptlinge fand ich hochinteressant. Christiane lebt in Wilhelmshaven in einer Gegend, wo etliche Straßen nach Häuptlingen benannt worden sind. Wenn man dort oben wohnt, fallen einem solche Dinge vielleicht nicht unbedingt sofort auf. Als „Auswärtige“ habe ich da wohl einen etwas anderen Blick. In unseren Krimis spiegelt sich das in der Figur der Rosa wider. Die ist ja auch von auswärts nach Neuharlingersiel gezogen.
Komplettes Interview im Anzeiger für Harlingerland vom 17. Februar 2021
Foto: Rowohlt Verlag