INTERVIEW mit Andrea Fleßner
"Einfach nur ein ganz normales Leben führen"
Hast du einen Penis, bist du ein Mann. Und wenn es eine Vagina ist, bist du eine Frau. Ganz so simpel ist die Sache für Menschen mit Trans*identität nicht. Ihr körperliches Geschlecht entspricht nämlich nicht dem Geschlecht, das sie fühlen. Darum geht es in dem Kinofilm „Oskars Kleid“, der anlässlich der Frauenwochen im Kino Leer (14. und 15.März, jeweils 17 Uhr und 19 Uhr) gezeigt wird. Als Gast eingeladen worden ist dazu Andrea Fleßner. Sie engagiert sich seit 2015 mit ihrer Selbsthilfegruppe „Fielappers“ für die Interessen von Trans*menschen
Frage: Frau Fleßner, wo und wie sind Sie mit Ihren „Fielappers“ derzeit aktiv?
Andrea Fleßner: Im Moment haben wir eine Selbsthilfegruppe in Wilhelmshaven. Wir hatten noch eine Gruppe in Aurich, die aber bedingt durch die Corona inzwischen nicht mehr existiert. Ich bin gerade dabei nach Leer umzuziehen und werde dort sehr wahrscheinlich eine weitere Gruppe aufbauen. In erster Linie bieten wir Beratungsgespräche für Betroffene, aber auch für Angehörige und Menschen, die beruflich mit trans*identen Personen zu tun haben und bestimmte Anforderungen erfüllen müssen, zum Beispiel in Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Krankenhäuser.
Frage: Was hat es mit dem Sternchen auf sich, dass häufig in Verbindung mit trans* auftaucht?
Fleßner:Es gibt die verschiedensten Trans*identitäten. Das Sternchen dient als Platzhalter, um alle diese Menschen anzusprechen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt.
Frage:In dem Film „Oskars Kleid“ möchte ein Kind kein Junge mehr sein sondern ein Mädchen. Ist das für dieses Alter überhaupt ein realistisches Szenario?
Ausführliches Interview im Ostfriesischen Kurier vom 09. März 2023
Foto: privat