INTERVIEW mit Thorsten Wingenfelder
"Mit deutschen Texten stehst du defintiv nackiger da"
wj Aurich. Gemeinsam mit seinem Bruder Kai gründete Thorsten Wingenfelder 1987 in Hannover die Band „Fury in the Slaughterhouse“. Nach der Auflösung der Gruppe im Jahre 2008 ging man zunächst getrennte Weg. Nun haben sich beide zu einem neuen Projekt zusammen getan: Es heißt „wingenfelder:Wingenfelder“. Am 7. November 2012 werden die zwei mit einem Akustik-Trio live in der Auricher Stadthalle spielen. Aus diesem Anlass stand Thorsten Wingenfelder im folgenden Interview Rede und Antwort.
Frage: Wie viel „Fury in the Slaughterhouse“ steckt in „wingenfelder:Wingenfelder eigentlich noch drin“?
Thorsten Wingenfelder: Nominell zumindest ein Drittel. Deswegen werden wir auch bestimmt nicht unsere Vergangenheit komplett verleugnen. Die nehmen wir natürlich mit auf diese Reise. Aber dadurch, dass wir angefangen haben, mit der deutschen Sprache zu arbeiten, ist das eine konsequente Weiterentwicklung von dem, was wir mit „Fury“ aufgebaut haben. Musikalisch gibt es sicherlich einige Parallelen. Von den Inhalten her ist es schon eine andere Welt. Selbstverständlich werden wir aber live nach wie vor „Fury“-Songs spielen.
Frage: Stimmt es, dass „Fury“ sich mit englischen Texten bewusst von der Neuen Deutschen Welle abgrenzen wollte.
Wingenfelder: Das hat mal jemand geschrieben, und es verfolgt uns bis heute. Dabei stimmt das eigentlich nicht. Die Vorbilder unserer Jugend waren Gruppen wie „U2“, „Simple Minds“ oder die „Stones“ und die „Beatles“. Vergleichbare deutsche Helden, die uns in ähnlicher Weise „gekickt“ hätten, hatten wir keine. Zum Glück ist das mittlerweile ein bisschen anders. Aber damals war das eben noch nicht so. Hinzu kommt, dass Englisch für Gesang und Komposition wesentlich einfacher funktioniert als Deutsch. Und weil Kai sehr gut Englisch konnte und wir mit „Fury“ auch im Ausland erfolgreich waren, stellte sich die Frage irgendwann nicht mehr.
Frage: Woher kam der „Kick“, jetzt auf Deutsch zu singen?
Komplettes Interview im Sonntagsblatt vom 30. September 2012
Video: Wingenfelder TV
Video: Wingenfelder TV