Vor 120 Jahren: Theodore Thomas gründet CSO
Amerikanische Karriere eines ostfriesischen Wunderkindes
wj Esens/Chicago. Heute zählt das „Chicago Symphony Orchestra“ (CSO) zu den „Big Five“ - den „großen fünf“ Orchestern - in den USA. Vor 120 Jahren im Oktober 1891 gab das Ensemble seine ersten Konzerte. Möglich wurden die durch das Engagement des gebürtigen Ostfriesen Theodore Thomas, der eine ebenso außergewöhnliche wie spannende Biografie vorzuweisen hat.
Sein Lebensweg beginnt in Esens, wo er am 11. Oktober 1835 das Licht der Welt erblickt. Genau wie seine fünf jüngeren Geschwister wird Theodor in der örtlichen Sankt Magnus Kirche getauft. Dort haben zuvor auch die Eltern geheiratet. Beide stammen ursprünglich aus dem Raum Northeim/Göttingen. Ostfriesland ist ihnen inzwischen zur zweiten Heimat geworden, weil Theodors Vater hier eine Anstellung als Stadtpfeifer gefunden hat. Seine Aufgabe besteht darin, sich bei offiziellen und privaten Festivitäten jedweder Art um die Gestaltung des musikalischen Programms zu kümmern..Dadurch hat Theodor bereits in frühester Kindheit einen direkten Bezug zur Musik. Sein Lieblingsinstrument ist die Geige. Mit gerade einmal sieben Jahren kann der jedes Stück, das man ihm vorlegt, vom Blatt spielen.
Nachdem er in Esens und Umgebung erfolgreich erste Konzerte absolviert hat, nimmt der Vater den Sohn mit nach Hannover und stellt ihn am Königshof vor. Hier ist man hellauf begeistert vom Wunderkind aus Ostfriesland. Hofkapellmeister Heinrich Marschner möchte das Talent sogar unter seine Fittiche nehmen. Überraschenderweise lehnt der Vater die Offerte ab. Längst hegt er den Gedanken, Deutschland den Rücken zu kehren. Er findet, dass ihm in seinem Job zu wenig Anerkennung zuteil wird und liegt deswegen ständig mit seinen Vorgesetzten im Clinch.
Eine Auseinandersetzung mit den Offizieren der Esenser Schützencompagnie bringt das Fass endgültig zum Überlaufen. Dem Stadtpfeifer wird „wegen subordinationswidrigen Betragens“ gekündigt. Familie Thomas hält nun nichts mehr in Ostfriesland. 1846 macht sie sich auf den Weg nach New York, wo sie wieder ganz von vorne anfangen müssen.
Nachdem er in Esens und Umgebung erfolgreich erste Konzerte absolviert hat, nimmt der Vater den Sohn mit nach Hannover und stellt ihn am Königshof vor. Hier ist man hellauf begeistert vom Wunderkind aus Ostfriesland. Hofkapellmeister Heinrich Marschner möchte das Talent sogar unter seine Fittiche nehmen. Überraschenderweise lehnt der Vater die Offerte ab. Längst hegt er den Gedanken, Deutschland den Rücken zu kehren. Er findet, dass ihm in seinem Job zu wenig Anerkennung zuteil wird und liegt deswegen ständig mit seinen Vorgesetzten im Clinch.
Eine Auseinandersetzung mit den Offizieren der Esenser Schützencompagnie bringt das Fass endgültig zum Überlaufen. Dem Stadtpfeifer wird „wegen subordinationswidrigen Betragens“ gekündigt. Familie Thomas hält nun nichts mehr in Ostfriesland. 1846 macht sie sich auf den Weg nach New York, wo sie wieder ganz von vorne anfangen müssen.
Komplette Bio im Ostfrieslandmagazin 10/2011. Foto: CSO