INTERVIEW mit Tim Kruithoff
"Guter Lokaljournalismus ist nach wie vor gefragt"
2019 wurde Tim Kruithoff (parteilos) zum Oberbürgermeister der Stadt Emden gewählt. Während er zuvor die Emder Zeitung hauptsächlich als Leser kannte, ist er nun selber häufig in den Schlagzeilen und wird dabei manchmal auch kritisch unter die Lupe genommen. Wir haben bei ihm nachgehakt, wie er das sieht und was er sich für die Zukunft wünscht.
Frage: Welche Bedeutung hat die Tageszeitung für Sie?
Tim Kruithoff: Es braucht die unabhängigen Medien und damit einen kritischen Journalismus als vierte Gewalt in Deutschland. Meiner Einschätzung nach sind gerade die lokalen Tageszeitungen extrem wichtig, weil sie über das berichten, was die Menschen vor Ort direkt betrifft. Die Leute wollen etwas lesen über die wirtschaftliche Entwicklung oder wie es mit den Themen ihrer direkten Lebenswirklichkeit, zum Beispiel dem Parken in der Innenstadt weitergeht. Sie wollen etwas über lokale Sportvorbilder von Kickers, Larrelt und Borssum und Co. lesen oder wissen, wie das neue Theaterstück der Friesenbühne beim Publikum angekommen ist. Das alles und noch einiges mehr kann nur eine gute Lokalzeitung.
Frage: Dann müssen Sie ja auf jeden Fall ein Abo von der Emder Zeitung haben.
Kruithoff: Zeitung hat in unserer Familie selbstverständlich eine lange Tradition. Meine Oma sprach immer noch von der Rhein-Ems-Zeitung, wenn sie über die Emder Zeitung redete und selbstverständlich gehörte sie zu jedem Morgen dazu – übrigens von hinten beginnend zu lesen. Meine Mutter hat meinen Bruder und mich regelrecht dazu angehalten, die Zeitung zu lesen; „damit ihr wisst, was in Emden und in der Welt passiert“. Das war noch zu der Zeit, als man morgens auf die Printausgabe gewartet hat, vor allem an den Samstagen mit dem Wochenmagazin war das immer ein Highlight und so wurde Zeitunglesen auch für mich zum täglichen Ritual.
Frage: Tendieren Sie eher zur Printausgabe oder zum ePaper?
Ausführliches Interview in der Emder Zeitung vom 11. Januar 2025