INTERVIEW mit Tom Gaebel

Sinatra unter der Dusche gesungen
Es ist für ihn eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Tom Gaebel war im Verlaufe seiner Karriere unter anderem auch einmal Mitglied im Bundesjazzorchester. Jetzt hat er sich wieder mit dem Ensemble getroffen, um ein Programm passend zur Fußball-Europameisterschaft auf die Beine zu stellen.  

Frage: Herr Gaebel, Sie sind Jahrgang 1975. Das bedeutet, in Ihrer Jugend waren Stilrichtungen wie HipHop oder Grunge angesagt. Wie kamen Sie da ausgerechnet auf Swing?
Tom Gaebel: Zu der Musik, mit der ich aufgewachsen bin, habe ich zwar auch getanzt. Aber ich bin nie so richtig warm damit geworden, obwohl ich ansonsten für alles offen gewesen bin. Meine Eltern hatten einen großen Plattenschrank. Da war von klassischer Musik über Louis Armstrong und Elvis bis hin zu den „Beatles“ alles möglich drin. Als Teenager war ich lange Zeit ein großer „Queen“-Fan, und die höre ich auch nach wie vor sehr gerne. Irgendwann habe ich auf einem Wühltisch für zehn Mark eine CD mit den größten Erfolgen von Frank Sinatra erstanden. Die besitze ich heute noch. Da war ich 18 oder 19 Jahre alt, und das hat mich sofort angefixt.

Frage:Außerdem haben Sie ursprünglich klassische Geige gelernt.
Gaebel: Das mit der Geige lag hauptsächlich an den Eltern, weil die meinten ihre Kinder brauchen unbedingt eine klassische Ausbildung. Ich selber war davon als Kind natürlich nicht immer begeistert, habe das aber brav zwölf Jahre lang bis zum Abitur durchgezogen. Heute bin ich ganz froh, weil es mir doch schon einiges gebracht hat. Später kamen Schlagzeug und Posaune dazu. Da lese ich zwar immer wieder, ich hätte mir das autodidaktisch beigebracht. Ich hatte aber auch da Lehrer an der Musikschule. Und ich war in einer Schul-Bigband.
 
Frage: Auch in Ihrem Studium spielten Schlagzeug und Posaune zunächst die erste Geige. Was war mit dem Gesang?  
Ausführliches Interview im Ostfriesischen Kurier vom 22. Juni 2024
Foto: Nicole Hoppe