INTERVIEW mit Jim Kerr

"Ich kenne keinen, der für den Brexit ist"
Seit 1979 haben die „Simple Minds“ mit ihren Alben und Single-Hits wie Don't You Forget About Me“ oder „Belfast Child“ weltweit schätzungsweise rund 60 Millionen Tonträger verkauft. Von Anfang an und nach wie vor mit dabei war und ist Frontmann Jim Kerr. Auch 2020 wird der gebürtige Schotte wieder mit seiner Truppe auf Live-Tour gehen und am 27. März 2020 in der Auricher Sparkassenarena Station machen. Aus diesen Anlass stand Jim Kerr im folgenden Interview Werner Jürgens Rede und Antwort. 

Frage: Können Sie uns „Festland-Europäern“ mal erklären, warum die Briten nun doch aus der Europäischen Gemeinschaft austreten wollen?
Jim Kerr: Ich wünschte, ich könnte da weiterhelfen. Aber da gibt es ein paar Gründe, warum ich das nicht kann. Ich kenne in meinem Umfeld keinen, der für den Brexit ist. Das mag damit zu tun haben, dass ich aus Schottland komme und wir gegen den Brexit gestimmt haben. Das entspricht auch meiner Einstellung. Es ist für mich ähnlich befremdlich wie für euch. Ich bin sehr enttäuscht. 

Frage: In ihrem Song „Belfast Child“ setzen Sie sich mit der Nordirland-Problematik auseinander. Denken Sie, dass die alten Konflikte dort jetzt wieder ausbrechen könnten? 
Kerr: Schottland und Nordirland sind sich sehr nahe. Man muss nur eben kurz mit der Fähre rüber, und schon ist man da. Auf beiden Seiten haben wir es damals gewagt vom Frieden zu träumen, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht unbedingt günstig waren. Aber irgendwann ist dann doch der Frieden in Nordirland eingekehrt. Und wir können nur hoffen, dass er auch nach dem Brexit weiter anhalten wird.

Frage: Was hat Sie zu „Belfast Child“ inspiriert?
Ausführliches Interview im Anzeiger für Harlingerland vom 07. Januar 2020