KINO - GREEN ZONE
Kinostart: 18. März 2010. FSK: ab 16. Dauer: 115 Min. Trailer: Universal
wj Aurich. Bereits in den letzten zwei Verfilmungen der „Bourne“-Triologie war ihre Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt. Jetzt haben sich Superstar Matt Damon und Regisseur Paul Greengrass erneut verbündet. Herausgekommen ist mit „Green Zone“ ein Action geladener Thriller, der vor dem Hintergrund des Irak-Krieges spielt.
Bagdad, im Frühjahr 2003. US-Armee-Offizier Roy Miller (Matt Damon) und sein Team sind abkommandiert worden, um Massenvernichtungswaffen zu finden, die angeblich irgendwo in der irakischen Wüste verborgen liegen. Auf der Suche nach tödlichen chemischen Stoffen müssen die Soldaten die Sicherheit der sogenannte „Green Zone“ verlassen und geraten dadurch von einem höchst gefährlichen, mit Minen und Sprengfallen übersäten Gebiet ins nächste. Nur per Zufall stolpern sie dabei über ein raffiniertes Tarnmanöver, das jetzt das eigentliche Ziel ihrer Mission plötzlich völlig in Frage stellt. Wie sich bald zeigt, werden Miller und seine Leute von rivalisierenden CIA-Agenten zu ziemlich fadenscheinigen Einsätzen befohlen und dadurch an vorderster Front fast aufgerieben. Der US-Offizier erkennt, dass er auf eigene Faust handeln muss, wenn er die verfahrene Situation aufklären will. Mit einer Handvoll loyaler Männer beginnt er sich auf fremdem und extrem feindlichem Terrain seinen Weg zu bahnen. Ebenfalls an seiner Seite ist die Washington-Post-Korrespondentin Lawrie Dayne (Amy Ryan), die von Bagdad aus über den Irak-Krieg berichten soll. Nach und nach enthüllt sich Miller und seinen Leuten eine gefährliche und raffinierte Verschwörung in den eigenen Reihen auf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er selbst ins Fadenkreuz seiner Widersacher gerät und zum Abschuss freigegeben wird. Miller setzt nun alles auf eine Karte. Inmitten eines brutalen Sperrfeuers beginnt ein packender Kampf um die Wahrheit - und ums Überleben...
Auf den ersten Blick weist „Green Zone“ von Paul Greengrass einige Parallelen zum gerade mit dem Oscar prämierten Drama „ Tödliches Kommando - The Hurt Locker“ von Kathryn Bigelow auf. Beide Regisseure beschränken sich nicht auf ein reines Kriegs- und Actionspektakel sondern vertreten dabei auch einen Authentizitätsanspruch, indem sie sich auf Augenzeugenberichte von Reportern berufen, die vor Ort gewesen sind. Während im Falle von „The Hurt Locker“ der als „embedded journalist“ im Irak tätige Mark Boals auch gleich das Drehbuch für den Film verfasste, diente als Basis für „Green Zone“ der vom ehemaligen Leiter des Bagdader „Washington Post“-Korrespondeten-Büros Rajiv Chandrasekaran verfasste Bestseller „Inside Iraq's Green Zone“.
Im Gegensatz zu Kathryn Bigelow hat Paul Greengrass allerdings etliche Ecken und Kanten aus seiner Vorlage glatt gebügelt mit der klaren Zielsetzung, seinem Film einem breiten Publikum schmackhaft zu machen. Einmal mehr erscheint der Protagonist hier als edler Held, der mit seinen treuen Gefährten die Welt zu retten versucht. Das bietet dann zwar eine prima Identifikationsfigur, hat aber mit Authentizität herzlich wenig zu tun. Kathryn Bigelows ist insofern wesentlich mutiger gewesen, weil ihr Film zeigt, dass die Wahrheit und der Unterschied zwischen Gut und Böse bisweilen recht kompliziert sein können. Obwohl Paul Greengrass diesen Schritt in letzter Konsequenz vermissen lässt, ist ihm trotzdem ein solider und durchaus sehenswerter Actionstreifen mit einem wieder hervorragend aufspielenden Matt Damon in der Hauptrolle gelungen. Mehr aber auch nicht.
(Ostfriesische Nachrichten vom 20. März 2010)