CineTipp: Der Fall Collini
Abwägung zwischen Justiz und Selbstjustiz
wj Aurich. Obwohl
er unter dem NS-Regime Todesurteile gefällt hatte, durfte er nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie etliche seiner Kollegen, seine
Karriere praktisch nahtlos fortsetzen. In der Bundesrepublik brachte
es der Jurist Eduard Dreher dann bis zum Ministerialbeamten. Und in
dieser Funktion ist er sehr wahrscheinlich für einen der größten
Skandale der deutschen Justizgeschichte verantwortlich, nämlich ein
Gesetz, durch das in den 1960er Jahren nach damaliger Rechtslage der
überwiegende Teil der Täter, die im Nationalsozialismus an Morden
beteiligt waren, wegen Verjährung nicht weiter belangt werden
konnte. Der Rechtsanwalt und Schriftsteller Ferdinand von Schirach
nahm das als Ausgangspunkt für seinen Roman „Der Fall Collini“,
der jetzt gerade fürs Kino verfilmt worden ist.
Ausführliche Rezensionen in der Rheiderland-Zeitung (Fr.) und im Ostfriesischen Kurier (Sa.)